Die Geschichte der Gemeinde

1950 - 1962

Da Vikar Thomas, der bisher Bergrheinfeld mitbetreut hat, 1958 als Pfarrer zum Stadtteil Bergl versetzt wird, stellt Pfarrer Martin Hilbig aus Oberndorf am 28. 2. 1960 einen Antrag an die Landessynode, für Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld und Garstadt eine eigene Pfarrstelle einzurichten. Dies wird zunächst abgelehnt. Einem erneuten Antrag am 10.1.1961, den Pfarrer Hilbig durch umfangreiche Begründungen ergänzt,  wird dann schließlich stattgegeben. Er begründete die Notwendigkeit hauptsächlich mit der stark wachsenden Einwohnerzahl Bergrheinfelds, auf die die katholische Kirche bereits durch Ausweisung eines Geländes für einen zweiten Kirchbau reagiert habe. Darüber hinaus müsse nun auch in Grafenrheinfeld evangelischer Religionsunterricht, sowie eine Bibelstunde erteilt werden.

Pfarrer Kreimann mit Familie

Erster Pfarrer in Bergrheinfeld wird  am 23.2.1962 Pfarrer Herbert Kreimann, der zuvor Pfarrvikar in Untersteinbach / Oberfranken war.

Foto: Archiv Pfarramt, Repro: Jürgen Höfling

Kirchenvorstand 1961

1961 wählt die Gemeinde ihren ersten Kirchenvorstand. Bis dahin war sie durch Mitglieder im Oberndorfer Kirchenvorstand vertreten.

Foto: Horst Kümpel, Repro: Jürgen Höfling

Seit 1960 gehören die Gemeindemitglieder aus Garstadt offiziell zu Bergrheinfeld (vorher Werneck). Sie hatten diesen Wunsch bei einer Gemeindeversammlung vom 29.9.1960 geäußert. Betreut wurden sie allerdings schon immer von den Oberndorfer Vikaren.

Gemeindesaal und Pfarrhaus

Gemeindesaal ab 1959

Foto: Jürgen Höfling

1958 wird die auch als Beetsaal dienende "baufällig gewordene alte Hütte" abgerissen und ein neuer Gemeinderaum mit WC und Vorraum errichtet. Die Firma Richtberg stiftete dazu das nötige Schnittholz - die erste belegte Firmenspende. Der Bau wurde absichtlich relativ klein geplant. Denn ein großzügigerer Bau hätte vermutlich die zu dieser Zeit betriebene Planung eines eigenen Kirchenbaus gefährdet. Die Landeskirche hätte dann wahrscheinlich eine eigene Kirche für unnötig betrachtet. Dekan Hans Luther weihte den Raum am 14.6.1959 feierlich ein.

Plan Gemeindesaal    Lageplan

Der Bauplan und der Lageplan für den Gemeindesaal

Foto: Jürgen Höfling

Foto: Archiv Pfarramt, Repro: Jürgen Höfling

In diesen Jahren lässt sich schon von einem "richtigen" Gemeindeleben sprechen. In der Hütte auf dem Grundstück Schleifweg 7 traf man sich zu Jugendstunden und zu einem regelmäßigen Mütterkreis. Der Boden des ca. 15 qm großen Raumes bestand aus gestampftem Lehmboden mit darüber gelegtem Bretterboden. Das Ofenrohr führte ganz einfach zum Fenster hinaus. Im Winter war es selbstverständlich für jeden Besucher, etwas Holz zum Heizen mitzubringen. 

Zu Männerabenden traf man sich in Oberndorf, Advents- und Gemeindefeiern fanden im Saal einer örtlichen Gaststätte statt.

1951 wurde von der Gesamtkirchenverwaltung in Schweinfurt das 1937 erbaute Wohnhaus im Schleifweg 7 als Pfarrhaus erworben. 
Inzwischen gab es auch regelmäßige Bibelstunden und evangelischen Religionsunterricht in der Schule (in Grafenrheinfeld seit 1960).

Etwas Statistik: In Bergrheinfeld leben zu dieser Zeit 308 Evangelische, in Grafenrheinfeld 111 und in Garstadt 12. Es gibt 61 rein evangelische Ehen und 135 Mischehen. 

Pfarrhaus

Foto: Jürgen Höfling

Jürgen Höfling, nach einer Chronik von Pfarrer Manuel Ritter aus dem Jahre 1989

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